Psychotest - Welcher Care-Typ bin ich?
Super Test - wie er halt in jedes Magazin gehört ;)
Welcher Care-Typ bin ich?
Der Psychotest
Finde heraus, wie du wirklich tickst und wie viel Care-ness in dir steckt!
Zähle die Punktzahl deiner Antworten zusammen und erfahre die Lösung auf der nächsten Seite.
1. Du hast schlimmen Liebeskummer. Was machst du?
a) Ich betrinke mich mit einer guten Freundin und mache irgendwas (oder mich selbst) kaputt.
b) Ich rede mit meinen männlichen Freunden darüber und weine mich aus. Anschließend geht es mir schon viel besser. Bald werde ich mich nochmal mit meiner*m Ex treffen und die Beziehung angemessen reflektieren.
c) Liebeskummer? Darüber hilft mir die nächste Person bei Tinder zum Glück hinweg.
2. In deinem Freund*innenkreis hat bald jemand Geburtstag. Du…
a) … organisierst eine Überraschungsparty im Freund*innenkreis und besorgst die Snacks.
b) Wirklich? Normalerweise bekomme ich das erst auf der Geburtstagsparty mit.
c) … nimmst dir vor, bald ein Geschenk zu organisieren.
3. Wie viel Zeit verbringst du in deinem Leben mit Kindern (die nicht die eigenen sind)?
a) Kinder? Auf so einen Kleinfamilienscheiß habe ich keinen Bock.
b) Viel. Ich passe regelmäßig auf die Kinder meiner Freund*innen und Mitbewohnis auf oder biete ihnen andere Unterstützung an.
c) Wenig. Ab und zu spiele ich mit meinen Nichten und Neffen.
4. Der Vater deines besten Freundes ist gestorben. Du…
a) …bist am Start, hörst viel zu und hilfst mit, die Beerdigung zu organisieren.
b) …gehst mit ihm einen Abend lang saufen.
c) …sprichst ihn nicht drauf an. Er scheint das mit sich auszumachen.
5. Mit wem redest du regelmäßig über deine Gefühle?
a) Mit (m)einer Freundin. Sie checkt mich und kann mich aufbauen.
b) Mit meinen nahen Beziehungen und Freunden und mit meiner*m Therapeut*in.
c) Höchstens betrunken oder bei meinem letzten OkCupid-Date.
6. Wie hältst du es mit der Hausarbeit?
a) Ich habe in meiner WG einen Putzplan und ein Repro-Plenum eingeführt, damit die Arbeit gut unter allen verteilt wird.
b) Ich putze nur widerwillig, weiß zwar, dass es notwendig ist, muss aber manchmal dazu aufgefordert werden.
c) Mich stört der Dreck nicht so. Wenn Feministinnen in der Nähe sind, mache ich schon mehr als sonst.
7. Ein Freund von dir hat Corona. Was tust du?
a) Ach du scheiße. Ich bin froh, dass ich den Freund schon länger nicht gesehen habe und verschiebe das nächste Treffen vorsichtshalber sechs Wochen nach hinten.
b) Ich melde mich mal und frage, wie es ihm geht. Ansonsten bleibe ich auf Abstand.
c) Ich bin während seiner Quarantäne für meinen Freund da, schicke jeden Tag lustige Memes und bringe regelmäßig Essen vorbei.
8. Hast du oder willst du Kinder?
a) Ich hab zwar eins, aber ich hab keinen Bock drauf und mit der Mutter nichts mehr zu tun.
b) Ich bin mir unsicher, aber habe dafür doch noch ewig Zeit.
c) Nein und deswegen habe ich das in meiner Beziehung geklärt und eine Vasektomie machen lassen.
d) Ja klar. Und ich helfe sogar öfter beim Windelwechseln.
e) Ich will keine, aber mein*e derzeitige*r Partner*in weiß das nicht und glaubt, da wäre Spielraum.
f) Ich hab‘ schon eins, für das ich als (sozialer) Vater Verantwortung übernehme.
9. Wie werden in deinen romantischen Beziehungen oder Affären Gefühle oder Bedürfnisse thematisiert?
a) Ich rede darüber, wenn es sein muss, aber die Initiative geht selten von mir aus.
b) Wir nehmen uns regelmäßig Zeit, um über unsere Gefühle zu sprechen. Mir ist das total wichtig und es hat mir und meinen Beziehungen immer gut getan.
c) Bisher lief es auch ohne zu reden super ;)
10. Hast du schon mal jemanden geghostet (nicht mehr auf Nachrichten reagiert)?
a) Ja, aber ich bin nicht stolz drauf.
b) Dauernd. Dann ist doch klar, dass ich kein Interesse mehr habe.
c) Nein. Wenn ich weniger oder keinen Kontakt mehr möchte, dann kommuniziere ich das klar.
11. Ein Freund von dir war sexuell übergriffig. Wie verhältst du dich?
a) Das kann ich mir nicht vorstellen. Mein Freund würde das niemals tun.
b) Ich stelle mich auf die Seite der Betroffenen und gründe je nach Bedarf eine Unterstützer*innen oder eine Täter-Gruppe. So oder so konfrontiere ich meinen Freund.
c) Ich ent-friende den Täter auf facebook, insta und tiktok.
12. Welche Rolle spielt Care-Arbeit in deiner Politgruppe und deinem Freund*innen-Kreis?
a) Wir setzen uns damit theoretisch auseinander und haben schon Silvia Federici gelesen.
b) Uns ist soziale Reproduktion in Theorie und Praxis sehr wichtig, weshalb das Thema viel Raum hatte. Mittlerweile klappt es auch mit weniger reden gut.
c) Keine große. Wir wollten uns nach der nächsten Demo oder Party damit auseinandersetzen.
Auflösung
Frage 1: a) 5 Punkte, b) 10 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 2: a) 10 Punkte, b) 0 Punkte, c) 5 Punkte
Frage 3: a) 0 Punkte, b) 10 Punkte, c) 5 Punkte
Frage 4: a) 10 Punkte, b) 5 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 5: a) 5 Punkte, b) 10 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 6: a) 10 Punkte, b) 5 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 7: a) 0 Punkte, b) 5 Punkte, c) 10 Punkte
Frage 8: a) 0 Punkte, b) 5 Punkte, c) 10 Punkte, d) 5 Punkte, e) 0 Punkte, f) 10 Punkte
Frage 9: a) 5 Punkte, b) 10 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 10: a) 5 Punkte, b) 0 Punkte, c) 10 Punkte
Frage 11: a) 0 Punkte, b) 10 Punkte, c) 0 Punkte
Frage 12: a) 5 Punkte, b) 10 Punkte, c) 0 Punkte
0-25 Punkte: Der fürsorgebefreite Macker
Gespräche über Gefühle meidest du mehr als Corona-Viren. Nur mit viel Alkohol gibst du Gefühle zu und nur gegenüber Menschen, mit denen du schläfst oder mal geschlafen hast. Hausarbeit findest du reaktionär und gegen die bürgerliche Kleinfamilie hetzt du, wann immer es geht. Gleichzeitig übernimmst du keinerlei Sorgeverantwortung in deinem Umfeld. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass es wegen Menschen wie dir so wenig Gegenmodelle zur Kleinfamilie gibt? So wird das nie was mit der besseren Gesellschaft.
Menschen sind aufeinander angewiesen und das autonome Subjekt ist kein Zeichen von Stärke, sondern eine neoliberale, bürgerliche und patriarchale Ideologie. Um davon wegzukommen, raten wir viele Stunden Therapie, eine große Portion Selbstreflexion und coole FLINTAS als Vorbilder. Wenn du dann bereit bist Verletzlichkeit zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen, warten viel Nähe und innige Beziehungen auf dich. Es ist noch nicht zu spät!
30-85 Punkte: Der Care-less Profeminist
Du hältst dich für besonders fürsorglich und pro-feministisch, aber Care-Arbeit machst du vor allem dann, wenn Feministinnen in der Nähe sind. Du leidest gerne still und leise oder weinst dich bei deiner Freundin aus. Nähe macht dir insgeheim viel Angst und warum man regelmäßig über Gefühle reden sollte, erschließt sich dir auch nicht so richtig. Über Kinder machst du dir nicht viele Gedanken, sehnst dich aber heimlich nach der Geborgenheit einer Kleinfamilie. Du magst zwar ein netter Typ sein, aber leider bist du Teil des (patriarchalen) Problems, wenn du emotionale Care-Arbeit an Frauen outsourct und deine männlichen friends in ihrer scheinbaren Autonomie bestätigst. Es wäre schön, wenn du den Feminismus weniger vor dir hertragen und mehr leben würdest. Großartig, wenn du dich mit Theorien der Sozialen Reproduktion auskennst, aber in deiner Praxis ist noch viel Luft nach oben.
90 Punkte und mehr: Der Care-Bär
Herzlichen Glückwunsch! Du bist eine lebende Care-Utopie. Von dir können auch noch viele FLINTAS etwas lernen. Wir zweifeln allerdings, ob es dich wirklich gibt. Wahrscheinlich hast du nur die sozial erwünschten Antworten angekreuzt. Falls nicht, melde dich gerne ;)
Du hast deine Bedürfnisse und Gefühle auf dem Schirm und traust dich auch Konflikte anzusprechen. Gleichzeitig übernimmst du regelmäßig Sorgeverantwortung für andere und hast immer ein offenes Ohr. Deine friends kennen und schätzen deine Fürsorglichkeit und emotionale Reflexionsfähigkeit. Allerdings bist auch du im Patriarchat aufgewachsen und trägst es weiterhin in dir. Hast du auf dem Schirm, dass dein Helfer-Komplex auch ziemlich raumeinnehmend sein kann? Hast du schon darüber mal nachgedacht, dass du extrem viel Anerkennung für deine Fürsorglichkeit bekommst, nur weil du ein Mann bist? Viele FLINTAS bekommen dafür keine Care-Bär-Auszeichnung. Und denk daran, dass dein*e Gegenüber echte Menschen sind und nicht immer so umsorgt werden wollen, wie du gelesen hast, dass es richtig ist. Bedürfnisse sind vielfältig und individuell.